Ein Wintergarten ist für viele Eigenheimbesitzer eine Bereicherung. Ob als Aufbewahrungsort für wertvolle Pflanzen im Winter oder als erweiterter, Licht durchfluteter Wohnraum, der sich gemütlich einrichten lässt.
Ein Wintergarten schafft zusätzliche Möglichkeiten im Eigenheim. Wenn ein Wintergarten an das Haus angebaut werden soll, stellt sich die Frage, ob dieser Wintergartenanbau selbst errichtet wird oder ob der Hausbesitzer doch lieber die Hilfe von Fachleuten in Anspruch nimmt. Auf jeden Fall sollte der Heimwerker über ausgereifte handwerkliche Fähigkeiten verfügen, wenn er den Wintergarten selber bauen möchte. Ausreichend Zeit ist dafür ebenfalls unabdingbar. Dafür kann er allerdings bei den Montagekosten enorm viel Geld einsparen. Die Baugenehmigung für den Wintergarten muss er dann auch selbst einholen. Bei der Konstruktion kommt es auf eine gute Verarbeitung und erstklassiges Material an. Bei der Beauftragung einer Handwerksfirma kann sich der Eigenheimbesitzer auf die Qualität verlassen. Außerdem gibt die Firma eine Gewährleistung.
Bietet ein Wintergarten Bausatz, was er verspricht?
Zuerst einmal sollte sich der Eigenheimbesitzer darüber im Klaren sein, was er mit dem Wintergarten eigentlich bezwecken möchte. Als reiner Schutz vor Regen, Sturm und Schnee im Garten reicht ein Kaltwintergarten allemal. Allerdings ist er nicht beheizt und kann deshalb empfindlichen Pflanzen vom Garten keinen Schutz vor Frost bieten. Wer das möchte, muss einen halbwarmen Wintergarten bauen. Dieser hat jedoch ganz andere Anforderungen an die Isolierung und Heizung. Das Edelste, was ein Hausbesitzer bekommen kann, ist sicherlich ein Wohnwintergarten.
Etwa 80 Prozent der Wintergärten werden als Bausatz erworben. Der Heimwerker bekommt alle benötigten Bauteile, technischen Zeichnungen und eine detaillierte Bauanleitung geliefert. Es sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass die geplante Konstruktion optisch zum Eigenheim passt. Mit einem Bausatz ist nach Anleitung ein Kunststoffwintergarten leichter zu bauen als aus Holz. Allerdings sind Holzwintergärten in der Regel preiswerter als ein Wintergarten aus Materialien wie Aluminium oder Kunststoff. Ein Wintergarten kann nach Verlegung des Fundamentes bereits in 1-3 Tagen aufgebaut werden. Es gibt am Markt moderne Montage Bausätze für Wintergärten, die sich dafür eignen, Kaltwintergärten oder Wohnwintergärten in angenehmer Wärme zu bauen.
Was muss man bei der Wintergarten Planung beachten?
Ein Kaltwintergarten beispielsweise sollte nach Möglichkeit immer mit Ausrichtung zur Südseite hin errichtet werden. Auf diese Weise kann der Wintergarten bei optimaler Planung fast zu drei Vierteln des Jahres lang genutzt werden. Für die Belüftung im Sommer genügt in der Regel eine Schiebetür. Er muss nach der Wärmeschutzverordnung vom Wohnhaus funktional abgetrennt werden. Er braucht weder eine Wärmeisolierung noch eine Heizung, ein Sonnenschutz sollte aber eingerichtet werden. Der Kaltwintergarten hat in der Regel eine Einfachverglasung. Ihn zu bauen, ist relativ einfach.
Die nächsthöhere Planungsstufe ist ein halbwarmer oder frostfreier Wintergarten. Hier ist eine gute Wärmeisolierung ebenso Pflicht wie die Möglichkeit zur Teilbeheizung.
Die Königsdisziplin beim Anbau eines Wintergartens ist mit Sicherheit die Planung und Ausführung eines Wohnwintergartens. Dieser Wintergarten hat in der Regel ganzjährig Temperaturen von um die 18 Grad Celsius. In einem solchen Wintergarten stehen neben Pflanzen vor allem auch Möbel.
Wohnwintergärten kann man eigentlich an alle Seiten eines Hauses bauen. Allerdings ist bei einem Wintergarten an der Nordseite zwar in der Regel keine zusätzliche Beschattung nötig. Für die Wintermonate ist jedoch eine starke Heizung gefragt. Bei der Planung sollte deswegen auf eine optimale Dämmung geachtet werden. Bei Wohnwintergärten auf der Südseite hingegen ist es ganz besonders wichtig, für einen ausreichenden Sonnenschutz im Sommer zu sorgen. Auf diese Weise kann eine Überhitzung des Wintergartens und der Möbel vermieden werden. Nicht immer ist die viel gepriesene Fußbodenheizung die optimale Lösung. Denn oft reagiert diese im Wintergarten auf schnelle Temperaturschwankungen nur mäßig. Hier ist eine genaue Einzelfallprüfung angesagt. Beim Wohnwintergarten ist durch die ständige Bereitstellung von Wärme das Sparen von Energie ein Riesenthema. Ohne den geeignetsten Standort und die notwendigen Dämm- und Isolationsmaßnahmen kann er schnell zur Kostenfalle werden. Er erfordert die komplexeste Planungsstufe.
Einen Kaltwintergarten selber bauen
Ein Kaltwintergarten lässt sich sehr gut auf eine bereits vorhandene Terrasse aufbauen, sofern diese einige Voraussetzungen erfüllt. Für das Bauen eines reinen Kaltwintergartens ist Aluminium hervorragend geeignet. Aluminium ist leicht und nahezu wartungsfrei. Wer an den Kosten etwas sparen möchte, kann auch einen Kaltwintergarten aus Holz errichten. Allerdings muss Holz mit einem regelmäßigen Schutzanstrich gegen ungünstige Witterungseinflüsse versehen werden. Für den Selbstbau des Kaltwintergartens aus Aluminium werden für den Unterbau und die tragenden Teile unisolierte Aluminiumprofile verlegt. Für den Bau des Daches wird eine leichte Konstruktion aus Aluminiumträgern verwendet. Wenn der Kaltwintergarten beleuchtet werden soll, müssen entsprechende Kabel verlegt werden. Aber auch mit einem Selbstbausatz ist der Aufbau eines Kaltwintergartens nur zu empfehlen, wenn der Hausbesitzer über die nötige handwerkliche Erfahrung verfügt.
- kann auf bereits bestehende Terrassen aufgebaut werden
- Aluminium eignet sich sehr gut
- unisolierte Aluminiumprofile werden verwendet
- Holz geht auch, muss aber regelmäßig mit Schutzanstrich versehen werden
- Kunststoff nur für kleinere Wintergärten
- ist auch bei einem Selbstbausatz nur bei entsprechender handwerklicher Erfahrung zu empfehlen
- Wintergarten Schwierigkeitsgrad: einfach bis mittel
Der Bau eines beheizten Wintergartens
Die Grundlage für den Bau eines beheizten Wintergartens ist ein solides Fundament mit abschließender Bodenplatte. Es kann je nach Größe des Wintergartens einen Meter Tiefe oder mehr haben. Es ist sinnvoll, bereits das Fundament sowie die Bodenplatte geeignet zu isolieren. Auf diese Weise kann später eine Menge Geld bei den Heizkosten gespart werden. Überhaupt ist beim Bauen des Wohnwintergartens eine effektive Wärmedämmung das A und O, um möglichst Energie zu sparen. Auch die Heizung will sorgfältig geplant werden. Das gilt insbesondere dann, wenn die Heizungsanlage vom Haus den Wintergarten mit versorgen soll.
Bei der Verglasung des Wintergartens sollte nur hochwertiges Glas mit den besten Isolationseigenschaften verwendet werden. Wer selbstreinigendes Glas verwendet, spart sich die aufwendige regelmäßige Säuberung der Scheiben.
Der Wintergarten sollte flexibel und niemals starr mit dem Haus verbunden werden. Auf die Möglichkeit einer ausreichenden Belüftung, auch durch Umluft, ist zu achten. Außerdem zeugt es von Weitsicht, wenn beim Bau gleich der Sonnenschutz in Form von Markisen oder Ähnlichem integriert wird.
Ein beheizter Wintergarten stellt die höchsten Anforderungen an die handwerklichen Fähigkeiten des Selbstbauers. Wenn er sich nicht ganz sicher ist, sollte er den Aufbau lieber Profis überlassen.
- solides Fundament
- effektive Wärmedämmung im Wintergarten
- gute Isolation
- sehr hochwertige Verglasung beim Bauen einsetzen
- Heizung sorgfältig dimensionieren
- ausreichende Belüftung an Wand oder Dach oder Beidem
- bei Wohnwintergärten mit Südseite unbedingt Sonnenschutzmaßnahmen für den Sommer anbringen
- Wintergarten Schwierigkeitsgrad: hoch
Nicht vergessen: Bauvorschriften für den Wintergarten beachten
Wintergärten sind in allen Bundesländern genehmigungspflichtig. Es ist besser, generell alle geplanten An- und Umbauten am Haus vorher genehmigen zu lassen. Eine Ausnahme bildet ein Kaltwintergarten im Sinne eines Gewächshauses ohne eine Verbindung zum Wohnhaus. Für das Bauen eines Wintergartens ist vorher ein Bauantrag mit allen erforderlichen Unterlagen bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde einzureichen. Sowohl der Verfasser des Entwurfs als auch der Bauherr müssen den Bauantrag unterzeichnen. Weiterhin ist eine statische Berechnung erforderlich. Für das Fundament können noch weitere statische Berechnungen eingefordert werden.
Zum Bauantrag selbst gehört als Erstes ein Formblatt, in dem Fragen zum Grundstück, dem Bauvorhaben und den Kosten beantwortet werden. Weiterhin muss ein Lageplan im Maßstab 1:500 eingereicht werden. Darüber hinaus werden Bauzeichnungen vom Hersteller sowie Berechnungen zum Grundstück und zum Haus gefordert. Für Mauerdurchbrüche sind weitere Bauzeichnungen erforderlich. Wenn Abstandsflächen beim Wintergarten bauen nicht eingehalten werden, muss die Zustimmung der Nachbarn eingeholt werden.
- für einen Wintergartenanbau ist Baugenehmigung Pflicht
- Bauantrag für einen Wintergarten muss bei zuständiger Bauaufsichtsbehörde gestellt werden
- statische Berechnungen und Lageplan gehören zum Bauantrag
- bei Nichteinhaltung von Abstandsflächen müssen vor dem Bauen die betroffenen Nachbarn zustimmen